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Viel zu oft bleibt eine Sehbehinderung im Pflegealltag unsichtbar – sie wird nicht erkannt
In deutschen Senioreneinrichtungen hat rund die Hälfte der Bewohnerinnen und Bewohner Sehprobleme und oft wird eine Sehbehinderung nicht als solche erkannt. Das zeigt die Studie OVIS (Ophthalmologische Versorgungsforschung in Seniorenheimen) der Stiftung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft. Seit der Veröffentlichung im Jahr 2017 hat sich nicht viel getan. Es ist vielmehr davon auszugehen, dass sich die Situation durch den Pflegenotstand sogar noch verschlimmert hat.
Einer der Gründe für das Problem: In der Aus- und Weiterbildung von Pflegefachkräften spielt das Thema „Sehen“ bisher nur eine untergeordnete Rolle. Hier setzt der DBSV mit einem speziellen Angebot an: Die Aktion "Sehbehinderung und Pflege" anlässlich des Sehbehindertentages 2023 findet bundesweit im Aktionszeitraum 1. bis 11. Juni 2023 statt und wird von der Johann Auer-Stiftung, München, unterstützt. Kooperationspartner des Projektes sind die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) und der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa).
Weitere Infos unter: www.sehbehindertentag.de
Mit höherem Lebensalter wächst das Risiko einer Augenerkrankung. Ursachen dafür sind neben altersbedingten Veränderungen vor allem chronische Augenkrankheiten wie Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD), Glaukom oder diabetische Retinopathie.
Es ist wichtig, Anzeichen für einen Sehverlust zu kennen und darauf zu reagieren, denn schon einfache Veränderungen im Umfeld und ein guter Umgang miteinander können den Alltag sowohl der Betroffenen als auch der Pflegefachkräfte erleichtern. Außerdem können die Risiken gesenkt werden, die mit möglichen Folgen von Sehverlust verbunden sind – von Auswirkungen auf alle Persönlichkeitsbereiche bis zur erhöhten Sturzgefahr.
Animationsfilm „Sehbehinderung im Pflegealltag“
In viereinhalb Minuten werden humorvoll verschiedene Aspekte des Themas "Sehbehinderung und Pflege" aufgegriffen, die in den Schulungen für Pflegefachkräfte behandelt werden:
- Szene 1 (In Frau Großmanns Zimmer): Eine Sehbehinderung wird nicht erkannt beziehungsweise mit einer Demenz verwechselt.
- Szene 2 (Im Speisesaal): Barrierefreie Vermittlung von Informationen - hier ein Aushang
- Szene 3 (In Frau Großmanns Badezimmer): Markieren von Gegenständen
- Szene 4 (In Frau Großmanns Zimmer): Ordnungssysteme von Menschen mit Seheinschränkung
- Szene 5 (Am großen Tisch): Orientierung und Einüben von Wegen
Der Film entstand mit freundlicher Unterstützung der Johann Auer-Stiftung, München.
Hier noch einige Informationen zum visuellen Stil des Films: Es handelt sich um einen Animationsfilm in einem klaren, reduzierten Comic-Stil mit bunten, kontrastreichen Farben. Die gezeigten Figuren haben große Augen und wirken freundlich und sympathisch. Frau Großmann hat lockiges, graues Haar. Pfleger Paul trägt kurzes, braunes Haar mit einer kleinen Tolle. Hintergrundelemente verdeutlichen die jeweilige Umgebung der Szene, z. B. Kachelwand und Waschbecken im Bad und Aktenschrank im Konferenzraum. Zwischen den Szenen werden Texttafeln mit weißer Schrift auf schwarzem Hintergrund eingeblendet.
Quellen und weitere Informationen
Statement des Aktionsbündnis-Mitglieds Dr. Regina Görner
Vorsitzende BAGSO
„Auch wenn die Sehkraft im Alter schwächer wird, so schwindet nicht unsere Fähigkeit, weiterhin selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft teilzuhaben. Und genau dafür machen wir uns stark!“
Dr. Regina Görner
Vorsitzende BAGSO